Die Renaissance der Horrorspiele, ist in den vergangenen Jahren besonders dem Indie-Sektor und seinen vielen kreativen Perlen zuzuschreiben. Durch viel Fantasie und Atmosphäre gelang es kleinen Entwicklerteams, mit wenigen Mitteln das große Fürchten zu lehren. Das von Camel 101 entwickelte Those Who Remain möchte in die gleiche Kerbe schlagen. Serviert werden soll intensiver Grusel, eine clevere Geschichte und ein zermürbender Blick ins moralische Innenleben. Warum das Vorhaben nicht wirklich gut funktioniert, klären wir im Test.
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- 1Anfangs noch vielversprechend
- 2Spielerisch altbacken und nervig
- 3Miese technische Umsetzung
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Anfangs noch vielversprechend
Quelle: PC GamesViele Abschnitte in Those Who Remain sind unfair konzipiert und kreieren eher Frust als Grusel.Die Handlung von Those Who Remain (jetzt kaufen 57,43 € ) dreht sich um Protagonist Edward, der trotz Familie eine geheime Liebschaft mit Diane führt. Zu Beginn der Handlung wollen sich die beiden im Golden Oak Motel am Rande der Kleinstadt Dormont treffen. Die Intentionen sind dabei sehr unterschiedlich, Edward möchte ein für alle Mal die Lügen in seinem Leben beenden. Diane hingegen freut sich auf eine Nacht zu zweit und verspricht eine kleine "Überraschung" für Edward. Angekommen am Motel muss er feststellen, dass er vollkommen auf sich alleine gestellt ist. An der Rezeption gibt es niemanden, der ihn empfängt und auch im von Diane gemieteten Zimmer ist keine Menschenseele. Jegliches Leben scheint wie vom Erdboden verschluckt. Durch diverse Dokumente wie Zeitungsberichte und einen klischeehaft inszenierten Anruf erfahren wir schrittweise, dass in Dormont mysteriöse Verschwinden für Panik sorgen. Als wäre das nicht schon Horror genug, entdeckt Edward kurz danach auch noch gefährliche Wesen mit glühenden Augen, die jeden seiner Schritte aus der Dunkelheit heraus beobachten. Aus den übernatürlichen Beobachtern, den verschwundenen Personen in Dormont - besonders dem Fall eines 13-jährigen Mädchens - und der eigenen düsteren Vergangenheit von Edward, möchte Camel 101 eine verschachtelte Handlung rund um das Thema Moral stricken. Während dem Verlauf können wir auch Entscheidungen treffen, die in drei verschiedenen Enden münden. Während der knapp sechsstündigen Spielzeit wird uns jedoch das Gefühl nicht los, die Entwickler hätten während dem Schreibprozess immer neue (nicht mal wirklich gute) Ideen in den Kochtopf geworfen und dabei viel zu häufig auf Logik verzichtet. Die Geschichte ist kein Schuss in den Ofen, wirklich überzeugen kann sie aber auch nicht. Die großen Probleme von Those Who Remain finden sich aber eher beim altbackenem Gameplay.
Spielerisch altbacken und nervig
Quelle: PC GamesHäufig sind die Rätsel sehr banal und beziehen sich nur darauf, einen Schalter zu betätigen. Doch es gibt auch harte und unfaire Spielabschnitte.Dreh- und Angelpunkt in Those Who Remain ist das Öffnen von durch Schatten versperrten Passagen mit Licht, um so in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Zusätzlich gibt es eine Parallelwelt, in der Gravitation keine Rolle zu spielen scheint. Jedoch können wir nicht selbst entscheiden, wann wir zwischen den Welten wandern. Beim Öffnen der Wege muss jedoch nur wenig nachgedacht werden und die Puzzle lassen sich meist sehr einfach lösen. Mal ist des Rätsels Lösung eine festliche Lichterkette, die wir an den Strom anstöpseln. An anderer Stelle sind wir angewiesen auf die Scheinwerfer eines Fahrzeugs. Jedoch scheint jenes wie von Geisterhand versperrt. Praktisch, dass sich sofort eine Passage in die Parallelwelt öffnet, in der wir das Auto mit einer Herbizid-Pumpe von hartnäckigem Efeu befreien können. Noch praktischer ist, dass diese Pumpe sich gleich neben dem Auto befindet. Doch wer jetzt denkt, Those Who Remain ist immer ein sehr simples Spiel, der liegt falsch. Denn der Anspruch steigt und sinkt ohne triftigen Grund. Immer wieder werden wir im Spielverlauf von einem Monster heimgesucht, welches einen dicken Scheinwerfer im Gesicht trägt. Nur logisch erscheint uns beim ersten Aufeinandertreffen, dass dieser wichtig für unser Vorankommen ist. Bisher wurden wir penibel darauf antrainiert, das Licht als Lösung zu sehen. Diesmal ist das aber nicht so. Stattdessen müssen wir penibel die Umgebung absuchen, in der Hoffnung, zufällig auf etwas hilfreiches zu stoßen. Viel zu oft verlangt Those Who Remain eine nicht nachvollziehbare Lösung von uns. Das fühlt sich an wie Uralt-Gameplay aus dem vorletzten Jahrzehnt. Solch "rote Heringe" werden uns häufig zugeworfen. Insgesamt scheint Camel 101 keinem roten Faden zu folgen. Ein Beispiel: Sehr früh im Abenteuer erlangen wir ein Feuerzeug. Einen Ladebildschirm später, ist dieses einfach verschwunden. Darauf folgt der knappe Kommentar von Edward, er hätte es vielleicht aus Versehen fallen lassen. Ähm... okay? Statt auf dem neuen Gegenstand aufzubauen und ein frisches Gameplay-Element einzuführen wird zurückgerudert und so verliert sich das Spiel innerhalb weniger Minuten wieder in alten Gefilden.Quelle: PC GamesDas Feuerzeug bringt erfrischend Schwung in den Spielablauf, nur leider verliert es Edward ein paar Minuten später schon wieder - ganz schön blöd.
Ein weiteres Problem ist, dass wir uns nie wirklich in einer Gefahrensituation wähnen - blöd, wenn es sich um ein Horrorspiel handelt. Die Beobachter aus dem Schatten, die eigentlich viel Potenzial hätten, verlieren bereits in den ersten Spielminuten vollkommen ihre schaurige Ausstrahlung. Die mit leuchtenden Augen geschmückten Silhouetten bewegen sich nämlich keinen Millimeter und werden nur zum tödlichen Feind, wenn wir mitten in sie hineinrennen. Natürlich gibt es auch andere Gegnertypen wie den bereits erwähnten Scheinwerfer auf zwei Beinen oder eine alte schaurige Frau namens "Mutter". Die haben ebenfalls Potenzial, das oft frustrierende Level-Design macht der aufkommenden Stimmung aber schnell einen Strich durch die Rechnung.
Miese technische Umsetzung
Quelle: PC GamesDie Lichteffekte sind eigentlich schön, die Kontraste aber so stark, dass viele Details in einem Sumpf aus Dunkelheit untergehen. Schade!Trotzdem könnte Those Who Remain noch als ganz passables Spiel durchgehen, wäre da nicht die technische Umsetzung, die speziell auf den Konsolen enttäuscht. Besonders am Controller und der Konsole ist die Reise in die Vergangenheit von Dormont nämlich eine sehr frustrierende. Das liegt vor allem an der undynamischen und ungenauen Steuerung und den Rucklern, die immer mal wieder auftreten. Außerdem schmückt sich Those Who Remain mit einem Interface, welches selbst vor zehn Jahren hässlich und unmodern gewesen wäre. Grafisch fällt das Fazit etwas ambivalenter aus. Die Lichteffekte sind zwar in Ordnung und gefallen ab und an sogar recht gut, der heftige Kontrast verschlingt aber zu viele Details in Dunkelheit. Ein weiteres Problem sind die sehr holprigen Animationen, die selbst das beste Monster-Design zur Zirkuseinlage verkommen lassen. Und auch in anderen Bereichen verpasst es Camel 101, seine Chancen zu nutzen.
Die vielen Dokumente, die sich in Those Who Remain finden, sind zwar solide geschrieben. Jedoch fühlt sich die Übersetzung ins Deutsche oft so an, als hätte man die kurz vor Release noch schnell durch den Google Übersetzer gejagt. Die Original-Vertonung gefällt vom Protagonisten sehr gut, der Unterschied zu den restlichen Sprechern ist aber enorm. Wer sich dazu entscheidet, Those Who Remain auf Deutsch zu "genießen", der muss sich also auf einen sehr auffälligen Qualitätsunterschied einstellen. Die schön bizarre Musik überzeugt uns enorm und erweckt ein wundervoll schauriges Gefühl, kann den Karren aber auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Wir hoffen, das Team von Camel 101 lernt aus den Fehlern und präsentiert in der Zukunft ein Spiel, welches mehr auf den erkennbaren Qualitäten aufbaut. Talent ist nämlich auf jeden Fall vorhanden.
Wertung zu Those Who Remain (PC)
Wertung:
5/10
Pro & Contra
Interessante Ansätze bei der HandlungKreative Design-IdeenSchön bizarrer Grusel-SoundtrackAtmosphärischer EinstiegGute Vertonung des Protagonisten
Enttäuschender HandlungsverlaufLangweilige UmgebungenViel zu viele Klischees werden verwertetNervige und oftmals unfaire RätselAltbackenes Game-DesignHorrorgefühl kommt kaum aufAlberne AnimationenSchlecht übersetzte TexteUngenaue und undynamische SteuerungTechnische MakelSchlechte Portierung auf KonsolenAltbackenes und hässliches InterfaceSehr starke qualitative Unterschiede bei den Sprechern
Fazit
Those Who Remain hatte Potenzial, bietet aber doch nur ein enttäuschendes Spielgefühl.
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Schrottparade: Die 10 größten Totalausfälle, die das Spielejahr 2020 zu bieten hatte10Erwartungen weit unterschritten! Im Video zeigen wir euch die Spiele, die 2020 perfekt repräsentieren: Einfach nur schlecht und hoffentlich bald vergessen!Those Who Remain in der Vorschau: Düsteres Erlebnis mit viel Potenzial0In Those Who Remain erleben wir eine mysteriöse Geschichte, die sich um eine Parallelwelt handelt und voll auf Psychohorror setzt. Unsere Vorschau.Those Who Remain: Ein spielbarer Psycho-Thiller mit Silent Hill-Charakter1Edward Turner hatte sich seinen Tag wohl anders vorgestellt, als er im kleinen Dormont ankam, wo die Handlung von Those Who Remain spielt.').css('opacity', 0).html(tip).appendTo('body');self.init();self.target.on('mouseleave', () => {console.log('mouseleave');console.log($('#shareDialog').hasClass('is-open'));if ($('#shareDialog').hasClass('is-open')) {self.remove();}});self.tooltip.on('click', () => {self.remove();});});$(window).on('resize', () => {self.init();});}/*** @param target* @param info* @param timeout*/showTemporary(target, info, timeout) {let self = this;timeout = timeout || 10;this.target = target;let tip = self.textList[info];if (!tip || tip == '') {return false;}if (this.tooltip) {this.tooltip.remove();}this.tooltip = $('
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